Sonntag, 4. Januar 2015

8 Gründe, warum wir unsere Vorsätze (meistens) nicht einhalten

Für einige gehören Vorsätze zum Neuen Jahr, wie Geschenke unter den Weihnachtsbaum gehören. Für andere wiederum sind sie etwas völlig Unnötiges, vielleicht sogar Lästiges. Wie dem auch sei, es ist allgemein bekannt, dass fast keiner unserer Vorsätze eingehalten wird. Es gibt ja die typischen Vorsätze wie "Im nächsten Jahr mache ich mehr Sport" oder "Ich höre auf zu rauchen", doch wie viele davon wirklich dauerhaft umgesetzt werden, das kann man an einer Hand abzählen. Am Anfang ist man zwar noch voller Motivation und mit Eifer dabei, dieses Jahr alles richtig zu machen und die Vorsätze einzuhalten. Doch spätestens mit Beginn des Februars hört es damit auf. Verantwortlich dafür können ganz verschiedene Gründe sein. Hier 8 davon:

1. Zu hohe Ziele.
Überschätzung ist eine Eigenschaft des Menschen, die angeboren und natürlich ist. Deswegen setzen wir unsere Messlatte auch immer zu hoch. Ein gutes Beispiel ist gerade jenes mit dem Rauchen. Wer sich als Vorsatz nimmt, mit dem Rauchen aufzuhören, der wird es wohl kaum einhalten. Viel besser wäre es, sich kleinere Ziele zu setzen, zum Beispiel den Konsum um eine Zigarette pro Tag oder pro Woche zu minimieren (je nachdem wie viel man halt raucht).

2. Zu grosser Unterschied.
Es ist doch so: wenn man einen Vorsatz frisch gemacht hat, dann ist man voller Motivation, unbedingt will man ihn einhalten und sich beweisen, dass es eben doch geht. Doch genau das ist der Fehler. Denn dann startet man viel zu heftig, anstatt, dass man langsam etwas am Lebensstil oder seinem Verhalten ändert, setzt man den Vorsatz gleich von 0 auf 100 durch. Das kann schnell anstrengend werden und man verliert sehr schnell die Motivation, vor allem, wenn man Misserfolge hat.

3. Der Alltag holt uns ein.
Nach den Festtagen ist alles noch ganz frisch. Man fühlt vielleicht immer noch, dass man zu viel gegessen hat und will die überschüssigen Pfunde loswerden. Man merkt, dass man zu Hause ein grosses Chaos hat und weiss nicht wohin mit den Geschenken. Man sieht das leere Konto vor sich - und die Abrechnung der Bank - und will gerade nichts anderes als Sparen.
Richtig, in dieser intensiven Zeit ist es sehr einfach, seine Vorsätze umzusetzen. Doch früher oder später wird einen der Alltag einholen. Und dann hat man plötzlich mal keine Zeit für das zusätzliche Training, oder man braucht unbedingt noch dieses und jenes und sprengt deshalb das Budget. Ohne Alltag würden wir Menschen nicht funktionieren, wir brauchen ein bestimmtes System, an dem wir uns orientieren können. Aber leider kann uns dieses System einen gewaltigen Strich durch die Vorsatz-Rechnung machen.

4. Fehlende Motivation (durch Fehlschläge).
Erna nimmt sich vor, mit dem Rauchen aufzuhören. Doch an der Taufe ihrer Nichte greift sie trotzdem zu, als Zigaretten angeboten werden. Danach ist sie total deprimiert, sie ist auch wütend auf sich, weil sie sich nicht zurückgehalten hat. "Wieso soll ich jetzt noch weitermachen, ist doch eh zu spät", denkt sie sich. FALSCH! Rückschläge gehören nämlich absolut und unbedingt zu Vorsätzen. Und sie sind kein Grund, gleich aufzugeben. Wie würde nur unsere Geschichte aussehen, wenn alle die Entdecker und Eroberer, die Kaiser und Könige, Revolutionäre und Feldherren und die Erfinder und Künstler sofort nach einem Fehlschlag oder Rückschlag aufgegeben hätten? Das ist übrigens eine rhetorische Frage, ich erwarte keine Antwort und will sie mir auch gar nicht vorstellen.

5. Menschen sind von Natur aus faul.
Traurig, aber wahr. Wir Menschen sind eigentlich, genau wie Katzen, Minimalisten. Wir tun nur das, was nötig ist. Glücklicherweise haben wir aber auch einen Willen, Vernunft, Verstand, Träume und Hoffnungen, die uns helfen, doch mehr zu tun, als wir eigentlich sonst tun würden. Und genau in dieser erwähnten Faulheit liegen die Wurzeln des inneren Schweinehundes, den wir immer und immer wieder überwinden müssen. Denn eigentlich sind wir selbst der innere Schweinehund. (Ich habe das irgendwo mal gelesen, weiss aber nicht mehr wo, deshalb kann ich einerseits keine Quelle angeben und andererseits hafte ich auch nicht dafür, wenn Punkt 5 nicht stimmen sollte.)

6. Wir wollen immer alles.
Und zwar nicht nur die Frauen! Auf das Dessert verzichten für die Bikinifigur? Äääh... Nein! Das ist doch schliesslich meine Lieblingstorte! Es fällt uns manchmal schwierig, nein zu sagen. Was direkt zum nächsten Punkt führt.

7. Wir verschieben immer alles.
Kompromiss: Ich esse das Dessert, gehe dafür aber heute Abend ins Fitnessstudio. Oder vielleicht lieber morgen, da passt es mir besser... So klappt das natürlich mit den Vorsätzen nicht. Durch das Verschieben wirken die Vorsätze immer weniger attraktiv, und ehe wir uns versehen ist schon wieder ein Jahr vorüber und wir können uns denselben Vorsatz nochmal vornehmen.

8. Neues Jahr = alles anders? Denkste!
Seien wir doch einmal ehrlich: Eigentlich ändert sich ausser der Jahreszahl nichts im Neuen Jahr. Wenn wir denken, dass alles anders wird, dann belügen wir uns selbst. Der 1. Januar ist nicht anders als jeder andere der 365 Tage eines Jahres. Wieso also nicht an irgendeinem unbedeutenden Tag mit etwas Neuem anfangen?


Genau, ich bin kein grosser Fan von Vorsätzen. Jedenfalls nicht von solchen, wie sie an Silvester gerne gefasst werden. Ich habe aber für mich etwas gefunden, das wirklich toll funktioniert, wenn man etwas ändern möchte. Und zwar sind das Wochenziele. Wenn ich das Gefühl habe, dass sich irgendetwas in meinem Leben ändern muss, dann setze ich mir ein Wochenziel. Dieses schreibe ich auf, vorzugsweise auf ein schönes Papier in einer schönen Schrift, dann hänge ich es irgendwo gut sichtbar auf. Dann versuche ich, das Ziel im Laufe der Woche zu erreichen. Wenn ich es erreiche, dann bin ich stolz und motiviert, vielleicht ziehe ich es dann weiter, noch eine Woche und noch eine, bis es dann zur Gewohnheit geworden ist und keine Anstrengungen und Überwindungen mehr benötigt. Erreiche ich das Wochenziel aber nicht, dann ist auch nicht so schlimm, denn es geht ja nur um diese eine Woche. Eine Woche ist schliesslich viel weniger als ein ganzes Jahr, das heisst, genau genommen ist ein misslungenes Wochenziel fast 52 mal weniger schlimm, als ein gescheiterter Jahresvorsatz.

Wie ist es bei euch so? Fasst ihr Vorsätze und wenn ja, haltet ihr sie auch ein? Habt ihr irgendwelche Tipps und Tricks?

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